6 Tipps, die dir helfen, aus der Ohnmacht auszusteigen

Bist du, wie ich, gerade aufgewühlt, wütend, ohnmächtig, traurig? Das ist kein Wunder, denn das Weltgeschehen verunsichert viele und löst die unterschiedlichsten Emotionen aus. Auch wenn wir im Großen nicht direkt eingreifen können, so ist mir heute Morgen bewusst geworden, dass wir sehr wohl in unserem kleinen Rahmen etwas verändern können.

Ich bin kein politischer Mensch, denn dafür kenne ich mich viel zu wenig aus. In der Schule fehlte mir schlichtweg das Interesse und auf Familienfeiern war ich immer tierisch genervt, wenn mein Opa und mein Onkel sich über Dinge aufregten, die sie selbst nicht beeinflussen konnten.

Aber gerade merke ich, wie mich die Situation in der Ukraine sehr beschäftigt und vorletzte Nacht habe ich fast kein Auge zugemacht. Ich spüre eine innere Unruhe, Traurigkeit, Wut und Ohnmacht. Und ich weiß, dass Ohnmacht bedeutet, das Gefühl zu haben, nichts tun zu können. Wenn wir Geschehnissen ausgeliefert sind, reagiert der Körper mit einer archaischen Stressreaktion und kennt nur noch eins: fight, flight or freeze. Und freeze bedeutet erstarren, sich gelähmt zu fühlen.

Meine Achtsamkeitspraxis erlaubt es mir zum Glück, mich selbst in solchen Situationen aus der Distanz zu betrachten. Dieses Beobachten hilft mir, ein Verständnis dafür zu bekommen, was ich tun kann, damit es mir wieder besser geht. Und so gehe ich ganz bewusst in die Reflektion und überlege, was ich in diesen Momenten brauche. Heute möchte ich einige meiner Tipps mit dir teilen, wie auch du bewusst aus der Ohnmacht aussteigen kannst.

Tipp 1: Das Gute in sich aufnehmen

Erlaube dir die schönen Dinge um dich herum bewusst wahrzunehmen: der Duft des Kaffees am Morgen, das Lächeln deiner Kinder, der schöne Sonnenstrahl, der dein Gesicht wärmt, der Geschmack des leckeren Essens…
Beobachte einmal, wie viele schöne Dinge es um dich herum gibt, auch wenn die Welt gerade verrücktspielt. Tauche bewusst ein in diese Erfahrungen und nimm dir 10 bis 30 Sekunden Zeit, um diese auszukosten und sie innerlich aufzunehmen. Der renommierte Neuropsychologe Rick Hanson nennt diese Methode „taking in the good“. Diese Technik sorgt nachweislich für mehr Glück, innere Ruhe und Ausgeglichenheit.

Anleitung: Taking in the good

Das nächste Mal, wenn du eine positive Erfahrung machst (z.B. wenn du etwas Schönes erlebst oder siehst, eine schöne Erinnerung in dir aufkommt, etc.) und dabei eine angenehme Emotion auftaucht, halte für einige Momente inne. Nimm diese bewusst wahr und spüre die positiven Emotionen, die damit einhergehen. Bleibe für einige Augenblicke bei deinen Gefühlen und tauche regelrecht in deine positiven Gefühle ein.

  • Wo spürst du diese körperlich?
  • Kannst du neue Aspekte in der Erfahrung entdecken und alles Positive voll und ganz auskosten?

Verinnerliche die positive Emotion und tauche voll und ganz in diese Erfahrung ein. Lasse all das Positive dieser Erfahrung wie Balsam für deine Seele werden.

Indem du die positiven Aspekte verinnerlichst und wirken lässt, kannst du sie langfristig in deinem Gehirn verankern und immer wieder darauf zurückgreifen und sie als innere Ressource nutzen. Auf diese Weise veränderst du aktiv die Strukturen in deinem Gehirn. Das wiederum verändert deine Wahrnehmung und stärkt dich darin, dich mehr auf das Positive zu konzentrieren, deine positiven
Emotionen bewusster zu spüren und zusätzlich leichter und wohlwollender mit deinen schwierigen Emotionen umzugehen.

„Lernt die Kunst zu schauen, die Kunst, die Dinge zu betrachten, die Schönheit der Blumen, der Bäume und das Licht des Himmel zu sehen.“

– Godwin Samararatne –

Tipp 2: Reduziere deinen Medienkonsum

Achte bei deinem Medienkonsum darauf, welche Informationen du zu dir nimmst und ganz besonders, was sie mit dir machen. Wenn du merkst, dass sie dich zu sehr belasten, dann reduziere den Konsum noch weiter. Du kannst nichts verändern, indem du eine Schlagzeile nach der anderen aufnimmst und dich negativ davon beeinflussen lässt. Gehe auch hier bewusst in die Selbstfürsorge und wähle  bewusst aus, über welche Kanäle du die Informationen konsumierst.

Tipp 3: Gedankenhygiene

Zur Selbstfürsorge gehört für mich auch die Gedankenhygiene. Beobachte, welche Gedanken du hast und welche dir davon nicht guttun. Erlaube dir, diese Gedanken bewusst zu hinterfragen:

  • „Stimmt dieser Gedanke“
  • „Kann ich zu 100% sicher sein, dass er stimmt?“
  • „Wer wäre ich ohne diesen Gedanken?“

Nimm wahr, wie manche Gedanken versuchen, dich in ihren Bann zu ziehen und welche Emotionen diese in dir auslösen. Bei unheilsamen Gedanken kannst du innerlich „Stopp“ sagen und deine Aufmerksamkeit bewusst in den jetzigen Moment zu zurückzuholen.

„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“

– Buddha –

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Tipp 4: Kuscheln

Beim Kuscheln wird Oxytocin ausgeschüttet, das sogenannte Kuschelhormon, das uns glücklich und zufrieden macht. Um also dem Negativen in der Außenwelt zu begegnen, kannst du dir einfach deine/n Lieblingsmenschen schnappen und ausgiebig kuscheln. Und das Schöne dabei ist, dass gleich alle davon profitieren und ihr einen Gegenpart schafft zum körpereigenen Bedrohungssystem, das immer dann anspringt, wenn wir Angst haben.

Tipp 5: Die eigenen Ressourcen stärken

Du kannst selbst dafür sorgen, dass du dich in diesen Zeiten besonders stärkst. Spüre ganz bewusst, was du jetzt brauchst und gönne dir möglichst viel davon. Erstelle eine Liste von Dingen, die dir guttun und die du gerne machst. Das kann ein Spaziergang sein, Sport, Musik hören, etwas leckeres kochen, meditieren…

Achte darauf, was du gerade brauchst und gönne dir in solchen Phasen des Lebens umso mehr davon. Besonders in Phasen der Ohnmacht und der Angst neigen wir dazu, genau das wegzulassen, was uns guttut. Diesen Spieß müssen wir bewusst umdrehen. Jetzt geht es darum, sich selbst zu nähren und zu stärken, freundlich zu sich zu sein und sich gut um sich selbst zu kümmern. So wie wir das bei einem guten Freund oder einer guten Freundin machen würden. Nur so können wir in unserer eigenen Mitte bleiben und aus dieser inneren Balance Mitgefühl, Freundlichkeit und Liebe in unser Umfeld bringen.

Tipp 6: Unterstütze Menschen in Not

Die Ohnmacht hinterlässt das Gefühl unfähig zu sein, aber in Wahrheit sind wir das nicht. Auch wir können etwas tun, indem wir von dem, was wir haben, etwas abgeben an die Menschen, die es jetzt besonders brauchen. Du findest hier eine Liste von Hilfsorganisationen, die sich jetzt professionell darum kümmern, dass die Menschen in Not genau das bekommen, was sie gerade benötigen. So hast du es selbst in der Hand, ein Stück weit aus der Ohnmacht herauszutreten und wieder in deine Selbstwirksamkeit zu kommen.

„Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“ rufen mit folgendem Konto gemeinsam zu Spenden auf: www.spendenkonto-nothilfe.de

„Bündnis Entwicklung Hilft“ ist ein Zusammenschluss von Brot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, DAHW, Kindernothilfe, medico international, Misereor, Plan International, terre des hommes und Welthungerhilfe. German Doctors und Oxfam sind assoziierte Mitglieder. www.entwicklung-hilft.de

„Aktion Deutschland Hilft“ ist ein Zusammenschluss von 23 deutschen Hilfsorganisationen, darunter action medeor, ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund, AWO International, CARE Deutschland, Habitat for Humanity, HELP – Hilfe zur Selbsthilfe, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, World Vision Deutschland, Der Paritätische (darüber aktiv: arche Nova, Bundesverband Rettungshunde, Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners, Hammer Forum, Handicap International, Help Age Deutschland, Kinderverband Global-Care, LandsAid, SODI und Terra Tech). www.aktion-deutschland-hilft.de

Außerdem rufen zu Spenden auf:

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.“

– Mahatma Gandhi –

Oft denke ich, ich sei machtlos. Aber selbst, wenn ich auf politischer Ebene nichts verändern kann, so versuche ich zumindest auf menschlicher Ebene etwas zu verändern, indem ich zum Beispiel eine liebevolle und verständnisvolle Mama bin. Auf beruflicher Ebene unterstütze ich Menschen, bei sich selbst anzukommen, damit wir gemeinsam die Welt zu einem gelasseneren, harmonischeren und friedlicheren Ort machen.

Ich hoffe dieser Artikel hilft dir ein bisschen, die Distanz zu wahren und aus der Ohnmacht auszusteigen. Beobachte, wie es dir geht, nimm wahr, was du jetzt besonders brauchst und lasse dir genau das zukommen.
Das Schöne dabei ist, dass wir im Kollektiv dann doch sehr viel verändern können, wenn Jede/r bei sich selbst anfängt und wir dadurch eine Welle der Freundlichkeit und des Mitgefühls auslösen, die sich von Mensch zu Mensch weiterträgt.

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Liebevolle und achtsame Grüße
Deine Tina

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